Maßnahmen zum Bienenschutz im Agrarraum

Große Produktionsflächen bieten Wildbienen keine Nistplätze und - falls überhaupt - nur in einem engen Zeitfenster Nahrungsquellen (Foto C. Saure)

Die historische Landnutzung der vergangenen Jahrhunderte war mit ihrer kleinräumigen Heterogenität und der vergleichsweise extensiven Bewirtschaftung mit vielen unterschiedlichen Feldfrüchten die Grundvoraussetzung für die Entwicklung einer hohen biologischen Vielfalt. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft durch die gezielte Anwendung von synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie der zunehmenden Konzentration auf wenige Feldkulturen ging ein massiver Verlust an Biodiversität im Agrarland einher. So nahmen im Ackerland (Feldinneres) zwischen 1950 und 2009 die mittleren Artenzahlen bei Ackerwildkräutern um 71% ab. Für viele ehemals häufige Ackerwildkräuter werden Populationsrückgänge in Höhe von 95–99% angegeben (Meyer et al. 2014). Auch im frischen bis feuchten Grünland sind die Bestandsverluste erheblich. Hinzu kommt ein floristischer Wandel, der zum Rückgang von charakteristischen Grünlandarten (meist Arten mit Insektenbestäubung) und zur Zunahme von anspruchslosen windbestäubten Arten (vor allem konkurrenzstarke Gräser) geführt hat.

Unter der Nutzungsintensivierung und dem Rückgang naturnaher Lebensräume im Agrarland leidet auch die Insektenfauna, insbesondere die Wildbienen, die in der ausgeräumten Landschaft weder geeignete Nahrungspflanzen noch Nistplätze finden. Das gilt nicht nur für Deutschland sondern auch für viele intensiv genutzte Ackerbaugebiete in Europa. Eine ökologische Aufwertung des Agrarlandes erscheint zum Erhalt der Wildbienengemeinschaft im Besonderen und zum Erhalt der biologischen Vielfalt im Allgemeinen dringend erforderlich. Einige mögliche Maßnahmen werden vorgestellt.

 

Anlage von Blühstreifen oder Blühflächen

 

Erhalt und Neuanlage von Kleinstrukturen

 

Vernetzung von Lebensräumen

 

Artenreiches Grünland

 

Extensive Landwirtschaft

 

verwendete Quellen